Gamification – DER Geheimtipp für Leads und Verweildauer
Wenn du als Eventveranstalter oder Marketeer deine Teilnehmer länger auf deiner Event-Plattform halten, sie interaktiv in Live-Events vor Ort einbinden oder wertvolle Leads generieren willst, ist Gamification DER Geheimtipp. Gut, ganz so geheim ist das Schlagwort Gamification gar nicht mehr. Allerdings nutzen es noch sehr wenige Eventveranstalter tatsächlich für ihre Online-, Offline- oder Hybridevents. Zumindest ist das im deutschsprachigen Raum noch so. Im US-amerikanischen Raum gibt es kaum ein Event ohne Gamification – für fast jede Zielgruppe. Was dahinter steckt und wie du es auch für dich und deine Events nutzen kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Was ist eigentlich Gamification?
Der Begriff Gamification lehnt sich an den englischsprachigen Begriff „game“ für „Spiel“ an und meint die Übertragung spiel-typischer Elemente auf einen spielfremden Kontext. Dieses Prinzip wird auch als Gamifikation, Gamifizierung, Spielifikation oder Spielifizierung bezeichnet.
Gamification hat also – vor allem mit Blick auf Events – nichts mit Videospielen, also Gamings zu tun und ist ein sehr seriöses Element der Teilnehmeraktivierung.
Spieltypische Elemente im Rahmen sind beispielsweise Erfahrungspunkte, Highscores – auch Leaderboards oder Bestenlisten genannt – Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Durch die Einbindung dieser Elemente sollen die Personen, die bestimmte Aktivitäten ausführen, spielerisch dazu gebracht werden, bestimmte monotone oder eher unattraktiv erscheinende Aufgaben und Aktivitäten auszuführen oder zu beenden.
Gamification, das weiß man heute mittlerweile, sorgt tatsächlich für eine verbesserte Benutzermotivation, einen höheren Lernerfolg, eine intensivere Kundenbindung, einen höheren ROI oder eine bessere Datenqualität. Gerade im Bereich der Gesundheit geht es neben der höheren Motivation vor allem darum, bei Menschen eine Verhaltensänderung zu bewirken. Beispielsweise in dem sie spielerisch dazu gebracht werden, öfter zu trainieren oder bestimmte Trainings intensiver zu absolvieren.
Wie kannst du spielerische Elemente grundsätzlich einsetzen?
Spielerische Elemente, die im Rahmen von Gamification in andere Welten übertragen werden, sind zum Beispiel:
- Status erreichen
Hier geht’s darum, einen sichtbaren Status zu erreichen. Das kannst du z.B. mit Titeln oder Badges erreichen. - Ranglisten aufstellen
Auch Leaderboards oder Bestenliste genannt. Anhand einer Punkteskala stellst du die beteiligten Personen in eine Rangordnung auf. Viele Menschen versuchen nun, auf dieser Rangliste höher zu klettern und besser zu sein als die anderen. - Aufgaben
Definiere Rätsel oder Fleißaufgaben und gib eventuell noch einen Zeitraum vor, in der die Aufgaben gelöst sein müssen. Diese kannst du als Einzel- oder als Gruppenaufgabe anlegen. - Transparente Ergebnisse
Bei deinem „Spiel“ kannst Du Belohnungen, Punkte, Preise und Auszeichnungen vergeben. - Feedback
Gib Rückmeldung für Handeln einer Person. Je unmittelbarer das Feedback, desto intensiver der Motivations- oder Lerneffekt. - Fortschrittsanzeige
Der Klassiker bei Umfragen. So sorgt der Balken oder eine Prozentzahl dafür, dass Befragte die Umfrage seltener abbrechen, weil sie einsehen können, „wie viel da noch kommt“.
Ein weiteres Beispiel eines Fortschrittsbalkens ist die Anzeige über diesen, ob ein vom User gewähltes Passwort sicher ist. - Cascading Information
Das bedeutet, dass die Beteiligten nur die aktuelle Aufgabe und dazugehörige Informationen sehen. Ganz wie in Videospielen müssen also bestimmte Level erst abgeschlossen sein, bevor es ins nächste geht. - Community Collaboration
Hier geht es darum, Aufgaben zusammen zu bewältigen. Das soll die Kommunikation und Zusammenarbeit untereinander verbessern.
Mit Gamification Unternehmensziele erreichen
Dank der eben vorgestellten spielerischen Elementen kannst du auch im Unternehmens- oder Organisationskontext eine ganze Reihe von Aktivitäten fördern.
Mit Gamification kannst du
- in Online-Shops die die Abbruchwahrscheinlichkeit verringern,
- erfolgreich abgeschlossene Deals der Sales-Mitarbeiter visualisieren und intensivieren,
- das Einhalten von Sicherheitsvorschriften visualisieren und zugleich darüber steigern,
- eure interne Weiterbildung mit Punkten, virtuellen Urkunden oder zusätzlichen Urlaubstagen intensivieren,
- die Fitness deiner Kollegen steigern,
- komplexe Projekte in kleinere Einheiten unterteilen und spielerisch die nächsten Level sowie den Fortschritt visualisieren
- und vieles mehr.
Was bringen dir spielerische Elemente bei Events?
Gamification für Events kannst du in vielerlei Hinsicht nutzen. Bereits vor dem Event kannst du mit Fortschrittsbalken oder anderen spielerischen Elementen dafür sorgen, dass noch mehr potenzielle Teilnehmer ihre Anmeldung auch tatsächlich abschließen.
Dank der integrierten Ranglisten in einer virtuellen Event-Plattform oder Event-App kannst du darüber hinaus bereits vor dem Event dafür sorgen, dass sich Deine Teilnehmer mit dem Content auseinandersetzen und den anderen angemeldeten Teilnehmern austauschen. So entstehen Aktivitäten lange bevor dein Event beginnt und der Teilnehmer macht sich mit Deiner Event-Umgebung vertraut. Egal ob Event-App oder eine virtuelle Event-Plattform.
Während des Events führt Gamification vor allem dazu, dass die Teilnehmer die von Dir angestrebten Aktivitäten ausführen. So erreichst du deine Eventziele viel leichter und sorgst zugleich dafür, dass sich Deine Teilnehmer aktiv beteiligen und deren Verweildauer auf deinem Event steigt. Das gilt für Präsenzevents ebenso wie für Online- und Hybridevents.
Nach dem Event kannst du deine Teilnehmer mittels Gamification noch einmal auf die Plattform oder die App lotsen und so die Reichweite deiner Botschaften und Markenwahrnehmung erhöhen.
Darüber hinaus hinterlassen Teilnehmer dank Gamification wertvolle Daten in deinen Tools. Die kannst du für die Leadgenerierung und für die Verbesserung deiner Events nutzen.
Warum wird Gamification bei Events in der DACH-Region so selten genutzt?
Im US-amerikanischen Markt ist Gamification Gang und Gäbe. Hierzulande sieht man es selten. Warum? Dafür sehen wir vor allem diese zwei Gründe.
Erstens: Gamification bedeutet Arbeit. An dieser Stelle wollen wir ganz ehrlich mit dir sein.
Du musst dir vorab überlegen, welche Aktivitäten Deine Teilnehmer ausführen oder beenden sollen und wie du diese Aktionen bepunkten willst. Hier sind einige Ideen für dich:
- Belohne die Kontaktaufnahme zu anderen Teilnehmern. Also den Vorgang der Kontaktanfrage.
- Vergib Punkte für durchgeführte Textchats oder 1:1 Videomeetings.
- Belohne mit Punkten die Teilnahme an bestimmten Sessions – und zwar bis zum Ende.
- Vergib Punkte für pünktlich eingeloggte Teilnehmer.
- Verteile Punkte für den Besuch von virtuellen Ständen und den Download von Materialien.
- und so weiter.
Allerdings läuft Gamification dann für dich allein weiter. Investiere also ein wenig Zeit in das Konzept und das Set-Up und freu dich dann über die aktiveren, zufriedeneren Teilnehmer und die wertvollen Leads.
Zweitens: Ein weiterer Grund, warum Gamification bei Events in der DACH-Region so selten genutzt wird, ist das Vorurteil, dass „unsere Zielgruppe das eh nicht mitmacht“. Gut, es gibt wirklich Zielgruppen, für die Gamification weniger passt. Wer Schwierigkeiten hat, die Plattform zu bedienen, wird sich kaum an Gamification heranwagen. Allerdings gibt es viel mehr Menschen, die sich im Alltag von Gamification motivieren lassen, als vielen von uns bewusst ist. Denk nur an die Fitness-Apps, die Punkte vergeben, an die Stempelkarten in bekannten Coffee-Shops oder Fastfood-Ketten, an die Punkte-Sammel-Aktionen sämtlicher Lebensmitteläden, Fashion-Stores, an Online-Umfragen jeglicher Art und viele andere mehr.
Event-Plattformen mit passenden Features für Online- und Hybrid-Events
Gamification ist bereits in einigen Event-Plattformen komplett integriert. Das hat für dich den Vorteil, dass du die wertvollen Daten direkt in deiner Event-Plattform generierst und somit sehr gut auswerten und auch an Deine Sales-Kollegen weiterleiten kannst. Außerdem ist es für den Teilnehmer besonders leicht, an diesen Aktionen teilzunehmen.
Hier sind zwei Anbieter, die Gamification Features für Online- und Hybrid-Events bereits integriert haben:
Gamification mit Cvent
Im Attendee Hub, der Event-Plattform von Cvent, kannst du sehr viele Aktionen anlegen und bepunkten. Deine Teilnehmer können dann sehen, welche Aufgaben sie bereits erfüllt und wie viele Punkte sie dafür erhalten haben. Die Bestenliste zeigt dann allen anderen an, welcher Teilnehmer am aktivsten war. Und du selbst kannst die Leads an deine Sales Kollegen weiterleiten. Das ist bei Cvent dank des Engagement Scores ™ sehr einfach möglich.
Gamification mit Hubilo
Sehr mächtig ist ebenfalls die eingebauten Gamification Funktionen bei der Event-Plattform von Hubilo. Das Leaderboard ist sehr ansprechend gestaltet und es fällt beim Klick auf dieses sogar Konfetti herunter. Hier siehst Du als Teilnehmer gleich, wer wie aktiv war und die meisten strengen sich von ganz allein an, jetzt besser zu ranken.
Außerdem gibt es eine extra Rubrik für Contest, Quizzes und vieles mehr. Dort kannst du auch deine Aussteller und Sponsoren einladen, damit diese ihre eigenen Quizzes einstellen. Auch auf diesem Wege können diese so wertvolle Leads generieren.
Event-Apps für Gamification auf Präsenz- und Hybrid-Events
Gerade bei klassischen Präsenz-Events als auch bei Hybrid-Events sind Event-Apps sehr wertvoll. Sie verbinden die Offline- und die Online-Teilnehmer über ein gemeinsames Tool und beinhalten in manchen Fällen bereits Gamification Features.
Dabei kannst du ebenso wie in einer Event-Plattform die Aktivitäten festlegen, bepunkten und so deine Teilnehmer motivieren, die App aktiv zu nutzen.
Spielerische Elemente ganz ohne digitale Lösungen
Du kannst Gamification auch ganz ohne digitale Lösungen oder Add-Ons in deiner Lieblingsplattform oder Videokonferenz-Tool umsetzen. Beispielsweise kannst du deine Teilnehmer dazu aufrufen, einen bestimmten Code, den du zu Beginn oder Ende Deines Events mündlich verkündest oder auf der Leinwand einblendest, dir per E-Mail zu senden. Beispiel: „Alle diejenigen, die uns das Lösungswort bis zum Tag X senden, erhalten ein besonderes Geschenk oder einen Rabatt auf das nächste Event.“
Alternativ bereitest du ausgedruckte Gewinnspielzettel, in Form eines Laufzettels, vor. Mit diesen gedruckten Papieren gehen deine Teilnehmer von Stand zu Stand und holen sich dort die Antworten oder die Stempel. Diese Variante funktioniert natürlich nur bei Präsenzevents.
Allerdings sind solche Lösungen oft mit einer größeren Teilnahme-Hürde verbunden, als die bereits integrierten Tools. Darüber hinaus hinterlassen diese manuellen, mündlichen oder gedruckten Lösungen meist nur sehr wenig auswertbare und weiter verwendbare Daten für die Sales-Kollegen, für die Event-Auswertung und für die nächsten Events. Dennoch könntest du mit solchen spielerischen Alternativen beginnen, wenn du mit wenig Risiko oder Budgeteinsatz Gamification einmal testen möchtest.
Fazit
Gamification ist DER Geheimtipp für deine Events – egal ob Präsenzevent, Online-Event oder Hybridevent. Viele Eventplaner trauen sich da noch nicht so recht ran, deshalb hast du noch echte Chancen, wenn du es jetzt ausprobierst und wertvolle Erfahrungen sammelst. Lange bevor die Masse auf diesen Zug aufspringt.
Schau dir die Event-Lösungen und die integrierte Gamification-Elemente doch einmal live an. So erhältst du schnell ein Gefühl dafür, wie das auch bei deinen externen und internen Veranstaltungen aussehen könnte. Stell alle Fragen, die noch offengeblieben sind – egal ob zur Event-Software oder zu deinem Event-Konzept.